Jaggi Martin

Martin Jaggi wurde 1978 in Basel geboren. Er spielt seit seinem 7. Lebensjahr Violoncello und erhielt seinen ersten Kompositionsunterricht von seinem Vater, dem Komponisten Rudolf Jaggi. Von 1995-96 studierte er bei Rudolf Kelterborn Komposition und von 1996-2000 Violoncello bei Reinhard Latzko sowie Komposition bei Detlev Müller-Siemens an der Hochschule für Musik Basel. Anschliessend studierte er bei Walter Grimmer an der damaligen Hochschule Musik und Theater Zürich (Konzertdiplom mit Auszeichnung 2002). Ergänzend besuchte er Meisterkurse bei Claude Starck, Colin Carr und Ivan Chiffoleau (Violoncello) sowie bei Marc-André Dalbavie und Helmut Lachenmann (Komposition). 2004-06 schloss er ein Aufbaustudium für Komposition bei Manfred Stahnke an der Musikhochschule Hamburg an.

Im Zentrum seiner Arbeit als Interpret steht für Martin Jaggi seine Tätigkeit als Cellist im Mondrian Ensemble, das er im Jahr 2000 mitbegründete. Der Fokus dieses Klavierquartetts richtet sich auf musikgeschichtliche Seitenlinien und Querverbindungen sowie insbesondere auf das zeitgenössische Musikschaffen, was sich in Zusammenarbeiten mit Komponisten wie Wanja Aloe, Dieter Ammann, Leopold Hurt, Rudolf Kelterborn, Isabel Klaus, Lukas Langlotz, Roland Moser, Detlev Müller-Siemens, Felix Profos oder Michel Roth manifestiert. 2004 erschien bei Grammont Portrait eine Portrait-CD des Mondrian Ensembles, auf der auch Martin Jaggis Quintett «Schebka» zu hören ist. Zudem ist Jaggi Solocellist der basel sinfonietta sowie Mitglied des Ensemble Phoenix Basel.

Am Anfang von Jaggis kompositorischer Laufbahn stand die Aufführung des Sahara-Zyklus im Rahmen des Europäischen Musikmonats 2001 in Basel. Seither folgten zahlreiche Kompositionsaufträge, u.a. vom Sinfonieorchester Basel, dem A-DEdvantgarde Festival in München, der Pro Helvetia für die Swiss Chamber Soloists, dem Ensemble Phoenix Basel, dem Ensemble für Neue Musik Zürich, dem Münchener Kammerorchester und dem Österreichischen Ensemble für Neue Musik. Seine Werke wurden in zahlreichen europäischen Ländern sowie in Kanada aufgeführt und von verschiedenen Radiostationen aufgezeichnet. 2007 hat Martin Jaggi für sein Orchesterwerk «Trieb» einen Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung erhalten (gemeinsam mit dem kammerorchesterbasel, das auch Auftragsgeber des Werks ist). Das Werk ist in die CD-Dokumentation «Grammont Sélection I» mit herausragenden Schweizer Uraufführungen des Jahres 2007 aufgenommen worden.

Foto © Christoph Bösch 2015

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